Hängt Hacker!

Ich bin sicherlich ein Demokrat. Ich glaube – bei allem Zweckpessimismus (der mehr als angebracht scheint!) – immer noch an das Gute im Menschen an sich. Aber: ich bin auch heißblütig in Diskussionen und kann für meine Meinung einstehen: begründet und fundiert. Und – das gebe ich gerne zu – ich habe Schwächen. Eine davon ist mein langjähriger Groll gegen alles und jeden, der meine Selbstbestimmung (zu der mich unsere Gesellschaft bekanntlich erzogen hat!) einschränken will.

In der Regel bleibt es bei einer frustrierten Akzeptanz von gewissen ärgerlichen Mißständen, mit denen man sich eben arrangiert hat. Werbebeilagen in der Tageszeitung sind beispielsweise so ein Ärgernis (für mich zumindest mal gesprochen!), dümmliche Werbespots ein anderes.

Es gibt aber auch Ärgernisse, bei denen ich mich als Verfechter der Folter wiederfinde, denn die Ungeheuerlichkeit der Tat an sich, übertrifft schlicht den Begriff „Verbrechen“ in seiner bislang gekannten Ausprägung! Die, seines gleichen suchende, infame Paarung von Dummheit und technischer Raffinesse der Täter ist geschichtlich einzigartig! Sie ahnen schon, um wen es hier nur gehen kann – und haben dabei verdammt recht! Die Hacker sind gemeint, all jene, die – anonym und hinter ihren Bildschirmen verschanzt – irgendwelche diabolischen Programme ausbaldovern, um harmlosen Mitmenschen ihre Privat- oder Geschäftssphäre zu versauen (was noch relativ harmlos wäre) – oder eben völlig lahm zu legen.

Obiges Foto ist ein wahlloser Schnappschuß meines Bildschirms nach Abruf meiner (bereits durch teures Antivirus Programm gefilterten) eMails. Heute waren es 23 eMails, die ich unaufgefordert erhalten habe. Ich kann nur hoffen, daß sie ungeöffnet keinen Schaden auf meinem Rechner anrichten.
Der Schaden allein an meinem Rechner in der Vergangenheit (zwei Totalausfälle, Festplattenrettungsaktion, eine externe Festplatte (zur Datensicherung im Falle…), Anti-Spam Software Erwerb und Installation, jährliche Lizenzgebühren dafür – die unzähligen Stunden an sinnlosem Treiben am, unter und neben meinem Schreibtisch wolllen wir jetzt mal aussen vor lassen!) dürfte mittlerweile summa-summarum dem Gegenwert einer zweiwöchigen Reise in ein karibisches Paradies entsprechen: zur Hochsaison!

Die Zahlen sind mir nicht mehr präsent, aber der – weltweite – marktwirtschaftliche Schaden, den dieses menschliche Geschmeiß jährlich hinterläßt, ist ohne Beispiel. Das ist der Grund dafür, warum ich aus meiner grundsätzlich demokratischen Haltung an dieser Stelle aussteige, zugunsten einer Sonderregelung: Nur – und ausnahmslos nur! – für Hacker und vergleichbare Spitzbuben, deren Tun ursächlich auch beweisbar ist, sollte man – von den United Nations ausgehend – eine generelle Foltererlaubnis (mit kalkulierter Todesfolge duldend in Kauf nehmend) aussprechen. Wenn es möglich ist (was wohl kaum machbar sein wird), diese Menschen dingfest zu machen, sollte es auch möglich sein, in einer Samstag Abendshow ihnen bei lebendigem Leib die Haut abzuziehen und Popstars dazu singen zu lassen. Dieses Pack hat uns alle jahrelang mutwillig und willentlich maltretiert, jetzt haben die Geschädigten auch das moralische Anrecht darauf, mit anzusehen, wie ihnen der Garaus gemacht wird!

Für all diejenigen unter den Lesern, die zum Personalstab des BND oder sonstigen Einrichtungen zählen, die „ehemalige Top-Hacker“ zu Spezial-Einsätzen der Regierung einzusetzen pflegen, folgendes: deren Position sei doch (wie auch diejenigen, die mit Einsatz der Hacker ihre Anti-Virus-Programme testen!) in besagten Samstag Abend Shows dann die, den Hackern als Scharfrichter zur Seite zu stehen; getreu dem Motto „Tut mir leid, Kumpel, aber Du weißt ja wie das ist!“

In der graugrünen Fernsehlandschaft unserer Tage wäre ein derartiges Sendeformat sicherlich im Rahmen von „EuroVision“ denkbar. Zuschauerzahlen, von denen die Schmidts und Pochers unserer Tage nur träumen können, wären garantiert und Wochendramen wie Bahnstreik, Strompreiserhöhung und feindliche Übernahmen würden plötzlich relativiert und wieder auf ihren Platz verwiesen: den in der – bestenfalls – zweiten Reihe!