Die 19-Euro Villa

Ein ganzes Haus für 19,00 Euro? Volker Stiny aus München macht´s möglich! Schwindel? Fieser Bauerntrick? Böswillige Abzocke? Wer den sympathischen Mann nur einmal am Telefon hatte, wird bestätigen können: nichts von alledem ist der Fall. Allein der Umstand, dass sich jemand in diesem Land auf die Hinterbeine stellt, Eigeninitiative ergreift und neue Wege geht, wird – Interessierte mögen in der Geschichte kramen – in aller Regel immer überdurchschnittlich angefeindet.

Worum es geht? Um die Zukunft: zunächst nur um die des Volker Stiny. Die Zeiten sind bekanntlich alles andere als rosig und so musste Stiny an seine Reserven – aber alles halb so wild, denn wer Immobilien sein eigen nennen kann, sollte ja keine großen Probleme haben. Haus verkaufen, Geld einsammeln und schon geht´s weiter – möchte man glauben. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Denn den ehrbaren Interessenten, die Stiny´s Villa im mediterranen Stil erwerben wollten, machten die Banken einen Strich durch die Rechnung: trotz üblichem Eigenanteil von bis zu 40 % und sicherem Arbeitsplatz versagten alle Banken eine vernünftige Finanzierung. Grund: Stiny´s Villa war in keinem der bankeigenen Portfolien; anders ausgedrückt, heutzutage werden nur die Immobilien finanziert, die die Banken selbst anbieten.

Wie kommt man aus einer derartigen Zwickmühle heraus? Nun, Volker Stiny dachte nach: wenn er 48.000 Menschen je ein Los zu 19,00 € verkaufen würde, könnte er dem Hauptgewinner seine Villa schuldenfrei überlassen. Nur ein Gewinn? Nein, es müssten mehrere sein. Also packte Stiny noch einen Wagen dazu, einen Motorroller, ein Notebook und, und, und. Ach ja: nicht zu vergessen eine fünfstellige Summe an die Stiftung „Kinder in Afrika“ (näheres unter  www.kinder-in-afrika.de).  So weit seine Idee.
Damit von Anfang an alles seine Richtigkeit hat, wandte sich Stiny an die Jurisprudenz. Erst der dritte Anwalt erklärte sich einverstanden, den komplizierten Sachverhalt (Glücksspiel, staatliches Lotterie Monopol, etc.) in vermeintlich rechtlich abgesicherte Tücher zu packen. Im Spätsommer vergangenen Jahres konnte sich Volker Stiny auf den Weg machen, seine 48.000 Teilnehmer zu finden – natürlich via Internet. Unter www.winyourhome.de konnte bislang jeder Interessierte sein Los erwerben und am „Geschicklichkeitspiel“ des Volker Stiny teilnehmen. Das war bis zum 27. Januar jedenfalls der Fall.
Dann kamen die Franken ins Spiel – genauer gesagt die Regierung von Mittelfranken und untersagte das ganze Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Auf Stiny´s website sind die relevanten Schriftsätze, wie auch das weitere Vorgehen der Anwälte detailiert einzusehen.
Freilich, Banken und Makler kotzen Fontänen und kommentieren (wenn auch hinter vorgehaltener Hand)  Stiny´s Vorgehen mit dem typisch, deutschen „Ja: da könnte ja jeder kommen!“. Fakt ist, dass Deutschland ordentliches Mitglied der EU ist – und innerhalb der EU wäre eine derartige Haus-Veräußerung eigentlich völlig legal. Unsere Nachbarn sind einfach pfiffiger in diesen Dingen und strafen unsere Riege der vermeintlich im Auftrag des Volkes befindlichen Politiker Lügen. Fakt ist auch, dass Stiny durch seinen individuellen Vorstoß eine Flut von Interessenten generiert hat: andere Hausbesitzer möchten es ihm gleichtun und fragen um Rat nach. Rundfunk, Presse und Fernsehen geben sich bei ihm die Klinke in die Hand und das nicht nur Europaweit!

Erschütternd ist dabei eigentlich nur der Umstand, dass all diejenigen, die sich jetzt gegen Stiny stellen und dabei in „Amt und Würden“ stehen, eigentlich im Namen von Freiheit und Demokratie handeln sollten. Doch die Herren Richter und Staatsanwälte sind offenbar derart verklemmt und profilneurotisch unterwegs, dass sie dem Land einen sprichwörtlichen Bärendienst erweisen: sie kippten Stiny´s Vorhaben, mit der Begründung, dass der 0,2 %ige Zufälligkeitsanteil in seinem Spiel Grund genug sei, dem vermeintlichen Suchtpotential (das dem Glückspiel inne wohnen soll!) Vorschub zu leisten. Im Land der Dichter und Denker kann man dieses Urteil nur noch mit Heinrich Heine kommentieren „Denk´ ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht!“. 
Alles weitere, was es in der Sache zu sagen gibt, erklärt Stiny in seiner Presseerklärung vom 14. Februar diesen Jahres: lesen Sie selbst unter www.winyourhome.de/html/pressemitteilung_140209.html