Bowlen Männersport ?

Unser Test in einem der größten Bowlingcentren Europas

Dieser Frage wollte unser Michel- Redaktionsteam nachgehen und entsandte einen der drei Vertreter dieses Online-Magazins nach Unterföhring bei München ins Dream Bowl Center, denn hier können alle möglichen Teamkostellationen nebeneinander auf 52 Bahnen auf Deubel komm raus losholzen. Gleiche Chancen für alle- unsere vier gemischten Testteams traten alle im Leihschuhwerk des Hauses an den Start. Auch wurden nur die Bowlingkugeln zum Test zugelassen, die in üppiger  Auswahl und allen Farben des Regenbogens vor den Bahnen in der Auslage zu finden waren. Nachdem allen Nichtprofis klar war, dass die aufgedruckten Ziffern auf den Kugeln weder zu Konfektions- noch den gerade angesagten Schuhgrößen kompatiblel sind, wählte jeder diejenigen Kugelgrößen, in deren Löchern sich die Finger nach Abwurf des Geschosses nicht gnadenlos verhakelten. Selina war die erste im Team und legte mit zwei gnadenlos langsamen Würfen immerhin 9 Pins flach. Sandra als nächste Probantin mit etwas Bowlingerfahrung setzte die Kugel mit einem lauten Bum-pa auf die Bahn und saß nach ihrem zweiten Wurf längst schon wieder auf der Teambank, als die Kugel ihr Ziel erreichte. Spare heißt übrigens, alle Pins mit zwei Würfen abgeräumt zu haben.

Nun war ich endlich an der Reihe und war mir sicher, das fehlende Können nur durch den gezielten explosiven Krafteinsatz, den nur Männer aufbringen können, die in allen Lebenslagen für das tägliche Überleben kämpfen müssen, wettmachen kann. Nun, der erste Wurf war für’s Einschießen, die Kugel verschwand nach allerkürzester Zeit im hinteren Ende der Rinne, der zweite Wurf ergab eine blitzsaubere sieben. Damir nach mir hätte ich allein für die dynamische Körperspannung 10 Haltungspunkte vergeben, doch dass Angela den ersten Strike des Abends auf unserer Bahn hinlegte, brachte mich nur kurz aus der Fassung, als ich bei meinen nächsten Würfen immerhin wieder sieben Punkte erreichte. Nach einer guten Stunde Spielzeit gab ich meine zuverlässige „7er Taktik mit viel Wumm“ auf Grund des Gesamt-Punkterückstands auf und ließ meine Kugel auf’s Geratewohl auf das Hochglanzparkett fallen. Man lernt ja immer noch dazu und ich muss sagen, dass mich die Technik unserer weiblichen Teammitglieder immer mehr in den Bann zog. Gut, eine beklagte sich über den Verlust eines ihrer teuer bezahlten French Nails in einem der unergründlichen, nach einiger Spielzeit ekelhaft glitschigen Bowlingkugellöchern.

Was sich wohl sonst noch alles im Laufe der Zeit am anderen Ende der Bahn nach Aufschlag der Kugel ansammelt? Oder gerade an meinen Fußsohlen im Leihschuh? Nein, man muss sie mögen, die heiteren Bowlingabende und mit 52 Bahnen nebeneinander ist an einen launigen Flirt am Rande des Wettbewerbs zumindest nicht zu denken, aber man kann bei diesem Lärmpegel die Bedienung mit einer elektronischen Anzeigetafel an den Tisch locken. Ach, und die von den siegreichen Damen abgeschaute Kugel-Anschleich-Technik erbrachte mir überraschenderweise eine 7. 

Bowling Center